Wenig ist auch schon Viel! Maker-Angebote für die Stadtbücherei Starnberg – Eine Handlungsempfehlung

von Claudia Zwenzner

Abbildung 1: Maken in Kooperation (Quelle: Claudia Zwenzner, pixabay)

Eigentlich überall anwendbar, aber doch individuell. Maken in der Stadtbücherei Starnberg ist auch ohne Makerspace möglich und in jedem Falle gilt: Wenig ist auch schon Viel!
Mittlerweile gibt es praktikable Lösungen von Maker-Angeboten für kleinere Bibliotheken, die nicht über die notwendigen personellen, räumlichen oder finanziellen Ressourcen verfügen.
Die Stadtbücherei Starnberg möchte ihr Portfolio erweitern und mit Maker-Angeboten neugierige Kinder- und Jugendliche in die Bücherei locken. Es soll ein technisch-kreatives Angebot zum Kennenlernen, Ausprobieren, Begeistern und Weitererzählen werden. Die Bücherei als öffentlicher Raum mit niederschwelligem Zugang und Ort des Austausches ist ein idealer Platz dafür.

Abbildung 2: Stadtbücherei Starnberg, Innenansicht (Quelle: Claudia Zwenzner)
Abbildung 3: Stadtbücherei Starnberg, Außenansicht (Quelle: Claudia Zwenzner)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie kommen aber Maker-Angebote in die Bücherei und welche Maker-Angebote gibt es?
Dies herauszufinden und anhand der Gegebenheiten in der Stadtbücherei Starnberg Optionen auszuloten, war Aufgabe des Praxisprojekts. Schließlich wurden die Erkenntnisse in einer Handlungsempfehlung zusammengefasst.

Maker-Angebote nehmen keinen festen Raum in Anspruch, müssen aber auf großes und schweres Equipment verzichten. Sie können nach Bedarf in kurzer Zeit und an unterschiedlichen Orten in der Bibliothek unkompliziert auf- und abgebaut werden. Das kann ein Schrank oder ganz mobil ein tragbarer Behälter wie ein Koffer oder eine Box sein. Damit bieten sich auch unterschiedliche Verwendungs- und Präsentiermöglichkeiten an, wie in Workshops oder als Do-it-yourself.
Für diese mobilen Angebote haben sich bestimmte Themenbereiche herauskristallisiert. Hier stehen vor allem kleinere Geräte zu Robotik (BeeBots, BlueBots, Ozobot, Dash, Lego Mindstorms), zu Elektronik und Mini-Computer (Arduino, Raspberry Pi, MakeyMakey) sowie Tablets für Programmierumgebungen (Scratch, LOGO, Open Roberta) für Einsteiger*innen im Mittelpunkt. Deshalb eignen sich diese Tools vor allem für Kinder- und Jugendliche, die auch in der Stadtbücherei Starnberg als primäre Zielgruppe angesprochen werden sollen.

Mit Methoden der Strategieentwicklung wurden die Erfolgsaussichten bezüglich einer Realisierung und Verstetigung von Maker-Angeboten analysiert. Die Umfeld-, SWOT- und Stakeholder-Analysen ergaben ein positives Ergebnis mit zwei ausschlaggebenden Hauptstrategien. Die Bücherei sollte diverse Kooperationen anstreben und auf externe Experten-Kompetenz bauen. Hier kommt ein Stakeholder ganz besonders in Frage. Ein BayernLab soll Ende 2021 in Starnberg eröffnet werden. Diese IT-Labore und Zentren für digitale Wissensbildung in ländlichen Regionen Bayerns möchten mit einer interaktiven Ausstellung, Vorträgen und kostenlosen Workshops die Themen Digitalisierung und neue digitale Technologien an eine breite Öffentlichkeit vermitteln und praktisch erfahrbar machen. Für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen stehen dafür eine größere Anzahl z.B. von Calliope-Minicomputer oder LEGO Mindstorm-Sets zur Verfügung.
Durch einen Besuch im BayernLab Kaufbeuren konnten schon wesentliche Informationen eingeholt und ein wichtiger Kontakt geknüpft werden. Denn alle Labs sind ähnlich ausgestattet und agieren auf gleiche Weise.
Mit dieser neuen Dienstleistung kann die Stadtbücherei Starnberg als Schnittstelle zwischen schulischer Bildung und Freizeitaktivität ihren Beitrag zur Förderung von Kompetenzen im Umgang mit neuen digitalen Technologien leisten. Die Handlungsempfehlung ist ein erster Schritt.

 

Projektzeitraum: April 2021 bis September 2021
Projektbetreuer*in: Prof. Dr. Haike Meinhardt
Kontakt: c.zwenzner@gmx.de

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