von Sebastian Ziem
Inwiefern werden in öffentlichen Bibliotheken Schulungen zum Thema Fake News durchgeführt, Selbstlernmaterial bereitgestellt und Video-Tutorials benötigt?
Das Thema Fake News ist omnipräsent und spielt bei der Meinungsbildung eine wichtige Rolle. Aktuell kursieren vor allem Fake News zur Corona-Pandemie. Da der Umgang mit Fake News stark von der Informationskompetenz abhängt, sind Bildungsangebote zum Thema Fake News für öffentliche Bibliotheken wichtig. In einer Studie wird ermittelt, inwiefern Schulungen zu dem Thema Fake News durchgeführt werden und in welcher Weise Selbstlernmaterial angeboten wird. Außerdem wird der Bedarf für ein Video-Tutorial zu dem Thema ermittelt. Die Bedarfsermittlung kann als Grundlage für bedarfsgerechte Erstellungen von Video-Tutorials zum Thema Fake News dienen. Ein solches Video-Tutorial könnte von öffentlichen Bibliotheken auf ihren Webseiten für ihre Nutzer*innen bereitgestellt werden.
Im Rahmen der Studie werden zwei Methoden eingesetzt: Die Internetseiten von öffentlichen Bibliotheken werden hinsichtlich der Bereitstellung von Selbstlernmaterialien und Informationen zum Thema Fake News untersucht. Außerdem werden Mitarbeitende von Bibliotheken per Onlinefragebogen befragt. Die 31 Großstadtbibliotheken Nordrhein-Westfalens bilden für beide Methoden die Grundgesamtheit. An der Befragung nahmen die Mitarbeitenden von 20 Großstadtbibliotheken Teil.
Nur 3 Bibliotheken führen Informationen zum Thema Faken News auf ihren Internetseiten auf. Schulungen und Selbstlernmaterial zum Thema werden von jeweils 4 Bibliotheken angeboten. Der Bedarf in Bibliotheken an Video-Tutorials zum Thema ist sehr hoch. Die Teilnehmenden melden vor allem einen Bedarf an Video-Tutorials für Schüler*innen als Zielgruppe. Es werden kurze, aufeinander aufbauende, leicht verständliche Video-Tutorials gewünscht, die mehrere Lehrziele fördern.
Als besonders wichtig werden die Lehrziele Methoden zur Überprüfung von potenziellen Fake News kennen und anwenden können und Informationen hinsichtlich des Wahrheitsgehalts oder der Glaubwürdigkeit kritisch beurteilen können erachtet. Als Implikation für die Praxis wird empfohlen, Video-Tutorials zum Thema Fake News auf der Grundlage der Befunde zu erstellen
und den öffentlichen Bibliotheken zur Nachnutzung zur Verfügung zu stellen. Für die Masterarbeit ist geplant, dies umzusetzen.
Projektzeitraum: April 2021 bis September 2021
Projektbetreuer*in: Frau Prof. Dr. Haike Meinhardt
Kontakt: sebastian.ziem@smail.th-koeln.de