von Marina Rabe
Finanzielle Mittelknappheit ist für viele Öffentliche Bibliotheken ein allgegenwärtiges Problem, das sie bei der Erfüllung ihrer Aufgaben behindert. Insbesondere die kommunalen Budgets für die Erneuerung von Infrastruktur, bauliche Maßnahmen oder den Ausbau digitaler Angebote sind oftmals knapp bemessen oder gar unzureichend.
Öffentliche Bibliotheken sind auf Drittmittel angewiesen, um ihre Dienstleistungen im Hinblick auf sich wandelnde gesellschaftliche Erwartungen und Nutzungsgewohnheiten weiterzuentwickeln. Förderprogramme stellen eine mögliche Drittmittelquelle zur Realisierung kostspieliger Projekte dar und nehmen daher einen wachsenden Stellenwert im Bibliotheksalltag ein, setzen jedoch intern vorhandene Fähigkeiten im Projektmanagement voraus.
Potentielle Förderprogramme für Öffentliche Bibliotheken finden sich auf lokaler bis hin zur europaweiten Ebene – das jüngste dieser europaweiten Förderprogramme für Öffentliche Bibliotheken heißt „REACT-EU“ und wurde von der Europäischen Union entwickelt. Die Stadtbibliothek Neuss und die Stadtbücherei Hilden haben sich im Vorjahr beide erfolgreich mit ihren individuellen Projektbeschreibungen um eine Förderung im Rahmen des genannten Programms beworben, um auf diese Weise ihre technische Ausstattung verbessern und neue Dienstleistungen bereitstellen zu können.
Konkret beinhalten diese Projektbeschreibungen u.a. die Neuanschaffung von RFID-Ausleihschränken, Tablet-Automaten und Mifare Taschenschränken bzw. die Ersatzbeschaffung einer Außenrückgabevorrichtung und die Erneuerung der Netzwerktechnik im Bibliotheksgebäude. Maßnahmen, für deren Realisierung in den Etats beider Bibliotheken keine Mittel vorgesehen sind und die folglich nicht ohne Fördermittel umsetzbar wären.
Die Durchführung der Projekte im Rahmen der REACT-EU-Förderung muss bis zum 31.12.2022 abgeschlossen sein, die Projekte selbst befinden sich aktuell noch in der Durchführungsphase. Anhand der bisherigen Projektverläufe können die aktuellen Sachstände nachvollzogen und die inneren wie äußeren Faktoren, die Einfluss auf die Projektverläufe nahmen und nehmen, identifiziert werden. Schließlich lassen sich aus der kritischen Betrachtung der bisherigen Herangehensweise Handlungsempfehlungen für die Verwirklichung zukünftiger Projekte ableiten, sodass korrektes Handeln dauerhaft etabliert und begangene Felder zukünftig vermieden werden können.
Projektzeitraum: September 2021 bis Dezember 2022
Projektbetreuerin: Prof. Dr. Simone Fühles-Ubach
Kontakt: marina-rabe@gmx.d