Forschungsdatenmanagement? Bitte hier entlang! – Roadmap zur FDM-Servicestelle

von Stephanie Rehwald

…Daten für die Ewigkeit (Quelle: DOI: 10.5281/zenodo.1000537)

Nun ist es da, dieses „Forschungsdatenmanagement“. Schon viele Jahre wird seine Bedeutung und Notwendigkeit im Zuge der Digitalisierung der Forschung von oberster wissenschaftlicher und politischer Ebene betont und internationale Großprojekte wie die European Open Science Cloud aus der Taufe gehoben. Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur nimmt gerade ihre Arbeit auf, um in den nächsten Jahren wertvollen Datenbestände des deutschen Wissenschaftssystems systematisch zu erschließen und nachhaltig nutzbar zu machen. Das klingt gut. Aber was bedeutet dies für die einzelnen Forschenden vor Ort an den Hochschulen? Sie benötigen gesammelte Informationen über die Vielzahl von Angeboten, auf ihre Situation zugeschnittene Beratung und die Möglichkeiten an ihrer eigenen Hochschule Forschungsdaten gut zu managen – eng an ihrem Forschungsalltag. … und weil das Thema doch irgendwie sperrig bleibt, ist ein niederschwelliger Einstieg mit praktischen Schulungen und Awarenessmaßnahmen gern genommen.

Dieser Nachfrage möchten die meisten Hochschulen nachkommen und zur Unterstützung ihrer Forschenden Dienste und Services für Forschungsdatenmanagement (FDM) anbieten. Bibliotheken spielen hier als Spezialisten für eine nachhaltige Wissensbewahrung eine zentrale Rolle als innovative Treiber und Betreiber von FDM in Kooperationen mit Rechenzentrum, Forschungsförderung und den Fachdisziplinen.

Dienste für Forschungsdatenmanagement: gemeinsamer Service von Bibliothek, Rechenzentrum und Forschungsförderung (Quelle: Stephanie Rehwald)

Der Aufbau einer zentrale Servicestelle für FDM an einer Hochschule ist ein mehrjähriger Prozess, der so individuell verläuft wie sich die Hochschule selbst von anderen Hochschulen unterscheidet. Inspiriert durch den intensiven Austausch mit anderen Standorten u.a. über die Landesinitiative für Forschungsdatenmanagement fdm.nrw und das BMBF-geförderte Projekt UNEKE entstand das Bild einer „Roadmap zur Servicestelle“, die die Erfahrungen an der Universität Duisburg-Essen abstrahiert und vielleicht als Blaupause für andere Standorte dienen könnte.

Demnach kann die Etablierung von FDM in die Phasen Initiation, Gründung, Aufbau und Roll-out und Verstetigung unterteilt werden. Die Roadmap führt durch die einzelnen Abschnitte und beleuchtet dabei Herausforderung und Umsetzungen anhand der Erfahrungen an der Universitätsbibliothek Duisburg-Essen. Als zentrale Bausteine des Konzepts für die „Research Data Services“ werden das entwickelte Dienstleistungsportfolio vorgestellt, das die verschiedenen Handlungsfelder des FDM abdeckt, als auch die organisatorische Struktur, die alle relevanten Akteure innerhalb und außerhalb der Hochschule einschließt. Die Verschränkung von Fachwissenschaft und FDM ist wichtige Gelingensbedingung der Etablierung von Services und wird an der UDE insbesondere durch die enge Zusammenarbeit mit Forschungsverbünden erreicht.

Roadmap zur Servicestelle für Forschungsdatenmanagement (FDM) (Quelle: Stephanie Rehwald)

Projektzeitraum: September 2020 bis Februar 2021
Projektbetreuer*in: Prof. Dr. Mirjam Blümm
Kontakt: stephanie.rehwald@uni-due.de

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