Ein neues Gesicht für die Bibliotheks-Intranetseite des Fraunhofer Instituts für Lasertechnik (ILT)

von Nicole Weigerding

Abbildung 1 Wissenschaftliche Recherche (CC-BY; Nicole Weigerding)

Die Vermittlung von Informationskompetenz ist ein neues Tätigkeitsfeld von Bibliothekar*Innen in wissenschaftlichen Bibliotheken. Als Zielgruppe werden vielfach die Studierenden betrachtet. Das ist grundsätzlich nicht falsch, da sie quantitativ eine sehr große Nutzergruppe ausmachen und qualitativ die meiste Unterstützung benötigen. Aber auch Nachwuchswissenschaftler*Innen haben einen hohen Bedarf an Unterstützung – von der einfachen Recherchen bis hin zu Publikationsberatungen zu den verschiedensten Themen. Und es sind gerade die Nachwuchswissenschaftler*Innen, die in den meisten Fällen für das Renommee und laufende oder zukünftige Finanzen sorgen.

Mal ganz davon abgesehen, dass der Bedarf fachspezifisch stark variiert, klafft die Schere gerade im Bereich der Informationskompetenz innerhalb der Nutzergruppe „wissenschaftliche Mitarbeiter*Innen“ sehr weit auseinander.
Bibliotheken haben hier eine gute Möglichkeit ihre eigenen Kompetenzen anzuwenden und die Wissenschaftler*Innen während ihres Forschungsprozesses zu unterstützen. Es ist wichtig, Charakteristika des wissenschaftlichen Arbeitens in die Überlegungen einzubeziehen. Gerade die jungen Wissenschaftler*Innen stehen unter einem hohen Zeit- und Leistungsdruck. Sie haben ihre Fähigkeiten meistens noch nicht unter Beweis stellen können, haben sehr verschiedenartige Aufgaben und zum Teil auch sehr früh in ihrer Karriere Personalverantwortung. Neben ihrer eigenen Promotion verfassen sie wissenschaftliche Beiträge und Projektanträge und akquirieren neue Projekte.
Die Praxis zeigt, dass Weiterbildungsveranstaltungen zwar gewünscht werden, aber nicht mit dem hohen Arbeitsaufkommen vereinbar sind und dementsprechend selten genutzt werden. Es bedarf also einer weniger pädagogischen, dafür in den Arbeitsalltag zu integrierender Methode, den Mitarbeiter*Innen sowohl Informationskompetenz als auch die Inhalte aus ihrer eigenen täglichen Praxis näher zu bringen.

Am Fraunhofer Institut für Lasertechnik soll eine solche Methode in Form einer multimedial aufbereiteten Intranetseite ausgetestet werden. Der über eine Umfrage evaluierte thematische Bedarf wurde in Form von Wiki-ähnlich aufgebauten Seiten mit Bildern und selbst-erstellten Animations-Videos aufbereitet und präsentiert den Wissenschaftler*Innen, die auf sie zugeschnittenen Informationen.
Zukünftig soll die Intranetseite durch eLearning-Module und einem Forum zum internen Austausch für die Wissenschaftler*Innen erweitert werden.

Karikatur Urheberrecht (CC-BY; Nicole Weigerding)

Das Projekt zeigt zum einen, dass Informationskompetenzen auch ohne zeitaufwendige Schulungen vermittelt werden können und dass das Lernen von Inhalten auch noch Spaß machen kann. Außerdem zeigt es ebenfalls, dass auch kleinere Bibliotheken mit wenig personellen und finanziellen Mitteln optisch und inhaltlich sehr ansprechende Intranetseiten erstellen können.

 

Projektzeitraum: März 2020 bis August 2020
Projektbetreuer*in: Prof. Dr. Inka Tappenbeck
Kontakt: nicole.weigerding@ilt.fraunhofer.de

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