von Elena Strehle
Ein Ort, der zum Verweilen einlädt, an dem Menschen gerne zusammenkommen und sich wohlfühlen. Ein Ort, der für seine facettenreichen Veranstaltungen bekannt ist und Kultur, Kreativität und Begegnungen innehat. Kaum einer wird bei dieser Beschreibung an einen Bahnhof denken und insbesondere der Bahnhof der Stadt Löhne ist aufgrund seines verwahrlosten Zustandes von diesen Assoziationen weit entfernt. Um gegen diese Missstände anzukämpfen, rief die Stadt Löhne gemeinsam mit dem lokalen Verein „Löhne umsteigen“ das Konzept des „Dritten Ortes“ aus. Mithilfe der Integration der Stadtbücherei soll im Bahnhof ein Kultur- und Begegnungsort entstehen, der mit einer multifunktionalen Nutzung eine einladende und außergewöhnliche Location präsentiert. In der dreijährigen Testphase (ab Herbst 2021) werden verschiedene Räumlichkeiten provisorisch hergerichtet, um das neue Konzept zu erproben und auf Umsetzbarkeit zu überprüfen. Neben einer Kombination und Vereinigung von Bibliothek und Café, stehen Veranstaltungen im Mittelpunkt des Konzepts.
Doch wie wird das Ziel einer gelungenen Veranstaltungsetablierung erreicht? Dafür bedarf es einem Plan, einer Orientierung oder konkreter: der Erstellung einer Konzeption. Dabei umranden gegebene Rahmenbedingungen und die Definition der Organisationsphilosophie die grundlegende Zielverfolgung. In diesem Kontext visiert die Stadtbücherei für den Testbetrieb an, eine von Vielfalt und Attraktivität geprägte Veranstaltungsreihe zu etablieren, in der die diverse Stadtgesellschaft mitgenommen und infolgedessen ein Ort der Bildung, Teilhabe, Kommunikation, Erfahrung – eben ein „Dritter Ort“ – erschaffen wird. Um dieses Vorhaben einer konkreten Umsetzung zu unterziehen, bedarf es vorab geeigneter Analysen. Aus einem variantenreichen Methodenpool wurde für dieses Unterfangen folgende Auswahl getroffen:
- Umfeld-/ Umweltanalyse, um die Stadtgesellschaft mittels demografischer Datenauswertungen präzisieren und gesellschaftliche Gegebenheiten und Herausforderungen einfangen zu können
- Stakeholder-Identifizierung & -Analyse, um ein Gesamtbild über die Einfluss- und Einstellungsfaktoren der am Prozess Beteiligten und damit verbundenen Risikobereiche, aber auch Kooperationsbereitschaften herauszukristallisieren
- SWOT-Analyse & -Matrix, um mit der Identifizierung von internen Stärken und Schwächen und externen Chancen und Risiken eine Generierung von Strategien zu erzielen
Mithilfe der vorgestellten Vorarbeiten wurden für das Veranstaltungskonzept Löhne im Testbetrieb drei Strategien entwickelt: So steht die Erweiterung der Lebensqualität der Bürger* innen durch Schaffung eines breiten und attraktiven Angebotes im Fokus der Strategie. Damit sollen Abwanderungen minimiert und die Bindung an die Kommune erreicht werden. Obendrein kann ein Ausbau bzw. eine Verbesserung der Kooperationsarbeit innerhalb der kommunalen Einrichtungen und den lokalen Vereinen die Begünstigung von Synergieeffekten bewirken. Wobei eine offene und lösungsgetriebene Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Stakeholdern von wesentlicher Bedeutung ist.
Mithilfe dieser Konzeption wurden die ersten Umsetzungsschritte der Veranstaltungsplanung und -koordination bewirkt. Dabei müssen diese Strategien in der gesamten Durchführung einer kontinuierlichen Beachtung und Anpassung unterzogen werden. Unter Berücksichtigung dieser Konzeption können weitere Schritte zur Realisierung des Projektes gegangen werden, um die Etablierung eines „Dritten Ortes“ zu erreichen.
Projektzeitraum: April 2021 bis August 2021
Projektbetreuer*in: Prof. Dr. Simone Fühles-Ubach
Kontakt: elena_strehle@yahoo.com