Auf dem grünen Weg zu Open Access

von Sylvia Hulin

Abbildung 1: Grüner Weg (CC0)

Gold oder Grün? Bronze, Diamant oder doch Hybrid? Viele Wege führen zu Open Access. Jeder ist situationsabhängig und hat Vor- und Nachteile. Das Ziel ist aber bei allen gleich: ein freier Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen. Für alle.

Open Access zu publizieren wird immer wichtiger: es ermöglicht den offenen, transparenten und weltweiten Zugang zu Forschungsergebnissen. Zusätzlich fordern immer mehr Geldgeber zunehmend eine Open Access Veröffentlichung der Ergebnisse der öffentlich geförderten Forschungsprojekte.

Worum geht es?
Das Open Access Publikationsmodell wird von Wissenschaftler*innen grundsätzlich begrüßt, jedoch nicht immer genutzt – primär aus Kosten- und/oder Prestigegründen, da viele hochrangige Zeitschriften immer noch am Subskriptionsmodell festhalten. Der grüne Weg bietet hier eine Alternative. Er ermöglicht bereits erschienene Closed Access Publikationen offen zweit zu veröffentlichen.

Abbildung 2: Wissenschaftliches Publizieren: Grüner Weg (Quelle: Oberländer Anja (2020). Open Access – Es ist nicht alles Gold was glänzt. In: Open Science: Von Daten zu Publikationen. Zenodo: 10.5281/zenodo.4018594)

Eine Zweitveröffentlichung ist allerdings mit zeitschriftenabhängigen Vorgaben, rechtlichen Bestimmungen, Embargofristen u.v.m. verbunden, was Wissenschaftler*innen viel Aufwand und Zeit kostet. So möchte die UB Mannheim einen Service aufbauen, der Autor*innen den Weg zur Zweitveröffentlichung ebnen soll.

Der künftige Service soll vier Hauptpunkte umfassen: 1) Prüfung der Verlagspolicy zur Zweitveröffentlichung; 2) Prüfung von Embargofristen; 3) Prüfung und – wo möglich – Beschaffung der zulässigen Manuskriptversion; 4) Nach erfolgreicher Prüfung die Zweitveröffentlichung auf dem Universitätsrepositorium.

Inhalt des Praxisprojekts war die Durchführung eines Pilotprojekts zum Aufbau dieses Services.

Wieso ein Pilotprojekt?
In der Pilotphase wurde zuerst ein Workflow entwickelt und die grundliegenden rechtlichen Bestimmungen (z.B. Haftung) geklärt. Mit einer Pilotgruppe sollten einerseits das Interesse am Service sowie die Erfahrungen bei der Anwendung des Workflows auf konkrete Beispiele gesammelt und ausgewertet werden. Andererseits sollte der Zeitverlauf des Workflows zur besseren Einschätzung des Ablaufs untersucht werden. Auch sollte das fakultätsabhängige Publikationsverhalten (Publikationsart, Verlage, durchschnittliche Publikationshäufigkeit) ermittelt werden.

Was kam dabei heraus?
Als Ergebnis konnte festgestellt werden, dass das Interesse am Service an sich groß ist. Die Beschaffung der Manuskripte hat sich dafür schwieriger gezeigt als vermutet. Ebenso erwies sich die Recherche zu den rechtlichen Bestimmungen mühseliger als erwartet. Wenig überraschend war die Tatsache, dass die Rückmeldung der Wissenschaftler*innen auf die Bitte um Zusendung der notwendigen Dokumente (Einverständniserklärung, noch fehlende Manuskripte) auf sich warten ließ. Auch die Vermutungen zum Publikationsverhalten der jeweiligen Fakultäten wurden bestätigt. Beim Workflow waren einige Anpassungen notwendig (z.B. die Reihenfolge des Ablaufs). Alle Ergebnisse werden jetzt genauer betrachtet und in dem endgültigen Serviceworkflow berücksichtig. Danach heißt es: machen wir uns auf den (grünen) Weg zu Open Access!

 

Projektzeitraum: März 2021 bis August 2021
Projektbetreuer*in: Prof. Dr. Ursula Arning
Kontakt: sylvia.hulin@gmx.net

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