Und wann war Ihre letzte Fortbildung?

von Verena Schrader

Abbildung 1: (N)ever (S)top Learning (Quelle: https://pixabay.com/de/photos/lernen-sch%C3%BClerin-laptop-internet-3653430/)

Überall wird vom lebenslangen Lernen gesprochen, aber bitte wann soll das genau stattfinden?
Neben Job, Familie, Freizeit auch noch die Zeit für regelmäßige Fortbildungen zu finden, überfordert vermutlich nicht nur Sie. So oder so ähnlich ergeht es auch vielen unserer Bibliothekar*innen aus dem Verbund.

Zu Beginn voll motiviert, sich möglichst schnell und umfassend in den neuen Job einzuarbeiten, aber dann? Im Laufe der Jahre gerät die Motivation, weitere Fortbildungen zu absolvieren und sich beruflich weiterzuentwickeln immer weiter in den Hintergrund. Zu sehr hat die Bewältigung des Berufsalltags Priorität und der Tag ist ausgefüllt mit anderen Zeit- und Nervenfressern. Dabei wissen wir im Grunde alle, dass der Besuch von Fortbildungen eine Investition in die eigene Zukunft ist. Kopf und Bauch spielen am Ende aber nicht das gleiche Spiel. Wie kann dieser Widerspruch aufgelöst werden? Das ist die Frage, die sich das folgende Praxisprojekt stellen möchte. Wie müssen Fortbildungen in Zukunft aussehen, damit sie spontan sagen würden: Ja, ich will auch mal wieder!
Der vorliegende Bericht geht dieser Frage mit Hilfe verschiedener Methoden auf den Grund.

Abbildung 2: Fortbildung? Ja bitte! (Quelle: Verena Schrader)

Im World Café z.B. darf sich die eine Zielgruppe kreativ und offen austauschen, wie eine optimale Fortbildung inhaltlich und formal aussehen sollte. Mit Hilfe eines Mentimeter wird ein digitales Brainstorming in einer weiteren Zielgruppe angestoßen. Abgerundet wird die Erhebung durch einen klassischen Fragebogen. Unabhängig von der Methode, das Ergebnis gleicht sich in den Zielgruppen.
Die Anforderungen sind so heterogen, wie der Berufsalltag der Bibliothekar*innen. Für die jeweiligen Zielgruppen muss es daher unterschiedliche Formate geben. Während bei Berufseinsteigern eine Präsenz-Schulung optimal ist, um auch den Kontakt und den Austausch untereinander zu fördern, gilt es für Fortgeschrittene und Profis auf eher kurze und digitale Formate umzusteigen, die sich besser in den Berufsalltag integrieren lassen. Die Schulungen sollen auf Augenhöhe stattfinden und den gegenseitigen Diskurs fördern. Für diese Ansprüche eignen sich neben digitalen Formaten, wie z.B. Online-Schulungen und Podcasts, auch kurze und niedrigschwellige Formate, wie z.B. die Coffee Lectures.

Zu welcher Zielgruppe Sie auch immer gehören, nehmen Sie sich die Zeit, das passende Angebot zu finden und ergreifen Sie die Chance zur Weiterbildung. Oder engagieren Sie sich selber in der eigenen Bibliothek im Bereich Schulungen! Jeder von uns verfügt für seinen Bereich über einen Fundus an Wissen, der auch für andere Kolleg*innen interessant sein kann. Lassen Sie sie daran teilhaben. Denn frei nach Benjamin Britten: Lernen ist wie Rudern gegen den Strom, sobald Sie damit aufhören, treiben Sie zurück. In diesem Sinne: Erfolgreiches Rudern!

 

Projektzeitraum: September 2020 bis Februar 2021
Projektbetreuer*in: Prof. Dr. Simone Fühles-Ubach
Kontakt: vschrader@gmx.net

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