[Corona-bedingte] Telearbeit an der Universitätsbibliothek Trier: Evaluation der Eignung von Raspberry Pi-Computern

von Martin Kock

Abbildung 1: Der Raspberry Pi Modell 4 (https://www.raspberrypi.org/products/raspberry-pi-4-model-b/)

Das Jahr 2020 wird weltweit durch den Ausbruch der Viruserkrankung COVID-19 (Corona) beeinflusst. Dies bedeutet strenge Einschränkungen für Menschen privat wie beruflich. Firmen und Institutionen müssen ihre betrieblichen Strukturen auf die veränderte Situation anpassen.

Viele Arbeiten werden bereits digital im Büro erledigt und mit der richtigen Ausstattung ist die Telearbeit kein Problem. Doch was, wenn die benötigte Ausstattung im Home-Office fehlt oder nicht Unterstützt wird?

Die Universitätsbibliothek Trier stellte sich solche und ähnliche Fragen und verfolge dazu Hardware-Beschaffungen mit ungewissen Lieferzeiten. Da die Mitarbeiter der Bibliotheks-IT bereits Erfahrungen mit dem Gerät hatten, stellten sie sich die Frage, ob dieser „Bastel-PC“ eine Möglichkeit bietet? Was braucht man um den Mitarbeitern eine kostengünstige Alternative für die Telearbeit zu bieten? Aus diesen Fragen entstand das Projekt der Corona-bedingten Telearbeit auf Basis eines Raspberry Pis. Die Aufgaben waren die Evaluation unter wirtschaftlichen Merkmalen sowie einer prototypischen Umsetzung.

Der vorliegende Projektbericht befasst sich daher speziell mit der Planung eines solchen Projekts. Für einen soliden ersten Eindruck waren vor allem die Anforderungen an die Hard- und Software zu definieren sowie mögliche Risiken zu identifizieren. Sogenannte Muss- und Kann-Kriterien konnten helfen, ein passendes Konzept zu entwerfen und die benötigten Abläufe und Mitarbeiter für eine Realisierung zu planen. Durch die Identifikation von möglichen Störfaktoren konnten Gegenmaßnahmen erarbeitet und das Risiko eines Projektabbruchs minimiert werden.

Abbildung 2: Risikomatix der identifizierten Störfaktoren (Quelle: Martin Kock)

Auf Basis der Hardware eines Raspberry Pi 4 wurde während der Realisierungsphase ein automatisches Installations- und Konfigurationsskript für die Netzwerkintegration innerhalb der Bibliothek implementiert. Die modulare Architektur wurde virtuell Entwickelt und via Ein-Klick-Installation auf dem Gerät ausgerollt. Dazu wurden parallel Anleitungen für das Hard- und Software-Paket ausgearbeitet, sodass selbst kontaktlose Ausgaben an die Mitarbeiter kein Problem darstellten. Laufzeitanalyse sowie positiv gestimmte MitarbeiterInnen zeichnen das Projekt im Resultat aus. Der Raspberry Pi mit dem Open Source Betriebssystem Linux konnte erfolgreich als kostengünstiges Gerät für die Telearbeit eingeführt werden.

Abbildung 3: Skizziertes Konzept (Quelle: Martin Kock)

Ein Softwareprojekt ist selten abgeschlossen und definiert sich zu meist nur als Etappe auf dem Weg in die Zukunft. Hier bietet sich neben dem Erarbeiten von Video-Tutorials für die Mitarbeiter auch technische Kopierstationen, als Optimierung des Auslieferungsprozesses, an.

Abbildung 4: Verbindung via RDP von einem RPi (Linux, Telearbeit) zum Büro-PC (Windows, Campusnetz) (Quelle: Martin Kock)

 

Projektzeitraum: März 2020 bis August 2020
Projektbetreuer*in: Prof. Dr. Achim Oßwald
Kontakt: kock@uni-trier.de

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