Der FaMI-Reader ist eine Informationsbroschüre, die Auszubildende in bayerischen Bibliotheken bei ihrem Start in die Berufsausbildung zum/zur Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste (FaMI) unterstützen soll und die sie im Verlauf immer wieder konsultieren können, um Fehler zu vermeiden, häufig gestellte Fragen beantworten zu bekommen und die richtigen Ansprechpartner*innen zu identifizieren.
von Andrea Ammendola, Juliane Fendel und Johannes Graupe
Veränderungen erfordern strategische Planung und für das Gebäude der öffentlichen Zentralbibliothek der Stadt Köln am Neumarkt ist in den kommenden Jahren eine Generalsanierung vorgesehen. Vor diesem Hintergrund steht die Stadtbibliothek Köln mehr als sonst vor der Herausforderung, heute die Bibliothek für morgen zu planen. Für die Musikbibliothek soll jetzt eine eigene Strategie entwickelt werden und in diesem Rahmen startete die Leitung der Stadtbibliothek Köln im Oktober 2018 ein Strategieprojekt für die zukünftige Musikbibliothek mit einer MALIS-Projektgruppe der TH Köln, das vom 01.09.2018 bis zum 30.06.2019 dauerte und von Frau Prof. Dr. Simone Fühles-Ubach betreut wurde.
Forschungsdatenmanagement (FDM) ist ein stark in den Fokus der Forschenden gerücktes Thema, da u.a. Forschungsförderer wie die Europäische Kommission oder die Deutsche Forschungsgemeinschaft verstärkt einen FAIRen Umgang mit den Daten erwarten. Viele Forschende stellen sich die Fragen: Was genau bedeutet Forschungsdatenmanagement? Was muss ich beachten? Welche neuen Aufgaben sind mit FDM verbunden? Dieser Fragen der Forschenden müssen sich Bibliotheken, Rechenzentren und Fachcommunities annehmen und eine adäquate Unterstützung schaffen.
Da die immer aufwendiger werdende Verwaltung von Lizenzverträgen mit den gängigen Bibliothekssystemen oftmals nur provisorisch (oder gar nicht) abgedeckt werden kann, wurde im Zuge dieses Projekts, mithilfe einer individuell und eigens hierfür angepassten Modelldatenbank, ein flexibles und zentrales Lizenzverwaltungssystem aufgebaut, über welches auch die Archivierung aller zugehörigen Verträge, Rechnungen sowie des Schriftverkehrs abgewickelt werden kann.
Open Access ist eine nicht mehr wegzudenkende Entwicklung in der wissenschaftlichen Kommunikation und steht für den Wandel vom klassischen Modell einer zahlenden Leserschaft hin zu frei verfügbarem Wissen für alle. Wissenschaftliche Bibliotheken treiben diesen Wandel einerseits aktiv voran, andererseits unterliegen sie ihm selbst, müssen auf die geänderten Anforderungen reagieren und verändern sich und ihre Strukturen. Für Open Access ist dabei keine einzelne Abteilung in der Bibliothek zuständig, vielmehr betrifft das Thema jeden ihrer Bereiche, so auch die Informationsvermittlung. Entsprechend sollte Open Access als Querschnittsthema auch an vielen Stellen des Schulungsprogramms verortet sein.
Der Platz wird eng – immer mehr Bibliotheken sind mit diesem Problem konfrontiert. Zudem wächst der Bedarf an attraktiven Arbeitsflächen mit kurzen Wegen zur benötigten Literatur. Aussonderung heißt das Zauberwort und immer mehr Bibliotheken müssen die Titel ihres Bestandes nach möglichen Aussonderungskandidaten durchforsten. Wie erhält man schnell die nötigen Informationen und darüber hinaus einen auf die speziellen Bedürfnisse angepassten Aussonderungsvorschlag? Dies erledigt der in diesem Beitrag vorgestellte Aussonderungsassistent, eine Web-Anwendung, die aus dem Nutzungsverhalten einen konkreten Vorschlag zur Aussonderung berechnet.
Inhalte aus sozialen Medien – Handyvideos, Selfies, Tweets – werden für die mediale Berichterstattung zunehmend relevant. Nachrichtenagenturen und Medienhäuser entwickeln deshalb Strategien, soziale Netzwerke zu beobachten und verwertbaren, sogenannten “User Generated Content” herauszufiltern. Am Beispiel von thematischen Listen und der kostenfreien Anwendung TweetDeck zeigt dieses Projekt, wie Struktur in die Datenflut des sozialen Netzwerks Twitter gebracht werden kann.
Statistische Informationen und Daten aus den unterschiedlichsten Forschungskontexten sind zunehmend frei verfügbar und aus den Studiengängen wie auch den Medien nicht mehr wegzudenken. Um auf den heterogenen und steigenden Bedarf an Informationsdienstleistungen zu diesen numerischen Informationen zu reagieren, nutzt die Universitätsbibliothek Duisburg-Essen die Vorteile von Online-Selbstlernkursen. Diese erlauben den Zugriff zu jeder Zeit und von jedem Ort. Deshalb hat die UB den Moodle-Kurs „Daten und Statistiken recherchieren und nutzen“ zur Quantitativen Informationskompetenz entwickelt.
Begleitend zur Ausstellungsreihe „Travestie für Fortgeschrittene“ (27. März – 11. Oktober 2015) der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (GfZK) realisierte die Kunstbibliothek der GfZK erfolgreich die ausstellungsbegleitende Projektreihe HIT THE SHELF.
Die Idee war es Inhalte der Ausstellung mit Büchern zu verbinden. Teilnehmende Künstler wurden dazu eingeladen aus den Beständen der Bibliothek eine Auswahl für das Projekt zu treffen. Parallel zu den einzelnen Beiträgen der Ausstellung entstanden in der Bibliothek somit Material-Collagen, die einen weiteren Referenzrahmen für die künstlerischen Ansätze der Künstler eröffneten.
Innovativ an dem vom Bibliothekspersonal entwickelten Konzept ist die Kooperation mit den aktuellen Ausstellungsformaten der GfZK. Die größere Wahrnehmung und Nutzung der Kunstbibliothek war ein wichtiges Ziel des Praxisprojektes (im MALIS-Studiengang der TH Köln unter der Betreuung von Prof. Dr. Ursula Georgy) aber auch die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Bestand transparent zu machen.
Faktendatenbanken für prozessproduzierte Mikrodaten (sogenannte Business- und Finance-Daten) versorgen die Forscher an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln mit wichtigen Informationen zu Märkten, Unternehmen und Finanzkennzahlen.
Entspricht das über die Jahre gewachsene Datenbankportfolio aktuell noch den Bedürfnissen der Wissenschaftler? Kann die Bibliothek das mit Hilfe einer Nutzungsanalyse herausfinden?
Das hier beschriebene Praxisprojekt (im MALIS-Studiengang der TH Köln unter der Betreuung von Prof. Dr. Simone Fühles-Ubach und Miriam Albers) analysiert die vorhandenen Nutzungszahlen zu den 13 Faktendatenbanken, die an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln derzeit lizenziert werden. Die Untersuchung erstreckt sich über einen Zeitraum von fünf Jahren (2011 – 2015). Ziel des Vorhabens ist es, die Entwicklung der Nutzung der einzelnen Datenbanken quantitativ und qualitativ zu bewerten.